English version below

WEINEN ist ein digitales Storytelling-Projekt, das eine Sammlung von Kurzfilmen zeigt. In den Videos erzählen Schauspieler*innen ihre Geschichte des Weinens. 

Tränen offenbaren die Gefühle eines Menschen, und auch der Versuch, sie zu unterdrücken, bleibt meist nicht unverborgen. Wer weint, ist traurig oder gerührt, verzweifelt, wütend oder glücklich. In den meisten Fällen. Denn mit gespielten Tränen lassen sich Situationen und die Gefühle des Gegenübers manipulieren – die Aufdeckung des möglichen Fake wird als Enttäuschung empfunden. Denn Tränen zeigen als starkes Signal den Wunsch nach Verbundenheit, erzeugen Empathie – mehr als jedes Wort dies kann.

Warum und wie weinen sie auf der Bühne oder vor der Kamera? Was bedeutet es, eine andere zu spielen, die weint? Gibt es überhaupt falsche Tränen oder sind Tränen nicht immer echt?

Sicherlich nicht ohne Grund war es gerade dieses Thema, mit dem wir uns zu Beginn der Covid19-Pandemie beschäftigt haben. Neben der konkreten Reflexion über die Herstellung von Emotionalität in künstlerischen Werken, öffnet das Projekt durch die erzählten Geschichten einen Raum für Verunsicherung und Traurigkeit, die in der gegenwärtigen Situation zu wenig Platz gefunden haben. 

Bedingt durch die Corona-Pandemie haben wir ein Prozedere für die Entwicklung der Webseite und die Videos entworfen, das ohne räumlichen Kontakt die gemeinsame Arbeit von Schauspieler*innen und Regie ermöglicht. Mit einem prototypischen Video als Vorlage, einem Paket, das eine GoPro-Kamera, ein Stativ, Mikro und Hintergrund enthält sowie einer Telefon-Schaltung zur Regie wurden die Interviews geführt. Das Paket reiste mit seinem Interview-Auftrag durch die Republik.

Gefördert durch die Stiftung Niedersachsen, mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH und der Hessischen Kulturförderung im Rahmen des Kulturförderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“.

English version

WEINEN is a digital storytelling project showing a collection of short films. In the videos, actors tell their story of crying. 

Why and how do they cry on stage or in front of the camera? What does it mean to play another person crying? Are there even fake tears or aren’t tears always real?

Tears reveal a person’s feelings, and even the attempt to suppress them usually doesn’t remain hidden. Whoever cries is sad or touched, desperate, angry or happy. In most cases. Because with feigned tears, situations and the feelings of the counterpart can be manipulated – the exposure of the possible fake is felt as disappointment. Because tears, as a strong signal, show the desire for connection, generate empathy – more than any word can do.

It is certainly not without reason that it was precisely this issue that we started to deal with at the beginning of Covid19 pandemic. In addition to concrete reflection on the production of emotionality in artistic works, the project opens up a space for uncertainty and sadness through the stories told, which have found too little room in the current situation. 

Due to the Corona pandemic, we have designed a procedure for the development of the website and the videos, which enables the joint work of actors and director without spatial contact. The interviews were conducted using a prototype video as a template, a package containing a GoPro camera, a tripod, microphone and background as well as a telephone connection to the director. The package travelled with its interview assignment across the republic.

Funded by Stiftung Niedersachsen, nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/ Bremen mbH and Hessischen Kulturförderung in Kulturförderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“.